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LK Geschichte bei Herrn Peschel


Der letzte Kreuzzug des Herrn Peschel -
auf der Suche nach den roten Fäden



"Heinzi" und seine treuen Ritter auf dem letzten Kreuzzug

Es waren einmal 11 motivierte, wissensdurstige, aber ahnungslose Kollegiaten, die sich sehr für die Geschichte interessierten. Vermutlich war das der Grund dafür, dass ihnen der wohl am engagiertesten Lehrer des Rupprecht-Gymnasiums zugewiesen wurde. Der Einsatz und die Begeisterung für seinen Kurs waren grenzenlos, was wir besonders beim Vergessen der Pausen während der Doppelstunden (Montagmorgen!!!) zu spüren bekamen. Auch bei den Klausuren, die er - sehr zum Leidwesen mancher Kollegiaten - bereits am nächsten Tag zurückgab, machte sich dies bemerkbar.
Das Ausfragen war, ausgenommen für einige, die das Schicksal überdurchschnittlich oft hintereinander (!) auf sich zogen, ganz in Ordnung. Und die Klausuren? Nun ja, die erste zu überwindende Schwierigkeit war bereits das Entziffern der handgeschriebenen Angaben; ungeachtet unserer Probleme hielt er dies für viel persönlicher. Läßt dies etwa auf eine Aversion gegen den technischen Fortschritt schließen?
Auch verstand er es, uns regelmäßig vor der Herausgabe der Schulaufgaben zu verunsichern. Zitat: "Ich war enttäuscht von Ihnen". Die Enttäuschung entpuppte sich jedoch bald als neun-Punkte-Schnitt, was aber wahrlich kein Geschenk des Himmels war, wie ein gewisser Kollegstufenbetreuer vermutete, sondern das Ergebnis harter Arbeit.
Eine seiner größten Leidenschaften waren die Quellen, die uns des öfteren zu den Ohren herausquollen. Zitat: "Ich werde in der nächsten Zeit öftermaaaaaal mit Quellen auf Sie zukommen." Gedankengang, der durch gekonntes Wegschauen unterstützt wurde: Hoffentlich nicht ich!
Auch bei der Verteilung von Referaten und Ergebnisprotokollen erwies er sich als sehr hartnäckig. Schließlich sollte jeder einzelne von uns das selbständige Erarbeiten der "roten Fäden", die sich durch die Geschichte hindurchziehen, erlernen. Hatte man die "roten Fäden" auch einmal verloren, nahm er es trotzdem mit Humor; z. B. Anand´s Inhalt des Marshallplans, in dem er Deutschland mit voller Überzeugung in einen Agrarstaat verwandeln wollte. Auch hatte er immer ein offenes Ohr für Steffi´s und Anand´s mathematisches Leiden. Mit diversen Weihnachtsfeiern, Exkursionen und der Berlin-Fahrt "rannten wir beim ihm offene Türen ein". In Berlin lernten wir ihn, auch von seiner privaten Seite her, näher kennen. So zum Beispiel bei dem Besuch eines Irish Pub´s: "Wolln´s von mir auch den Ausweis sehen?", oder während zahlreicher Gespräche, die unter anderem von Krankenkassen bis zu Berufsaussichten gingen. Oft mußten wir auch erschüttert feststellen, dass unser Lehrer trotz seiner 64! Jahre um einiges fitter war als wir, so nahm er auf diverse Ausnüchterungsansprüche vierer Schüler keinerlei Rücksicht. Diese mußten dann sogar noch ihre Referate auf den verschiedensten Plätzen (Verkehrsinseln, Brücken, Brandenburger Tor) und für die Öffentlichkeit hörbar vortragen. Alles in allem war es eine super organisierte, informative Studienfahrt, bei der wir zudem auch sehr viel Spaß hatten.

Vergessen wird unsern Herrn Peschel, der von uns auch liebevoll "Heinzi" genannt wurde, sicher keiner; wir verabschieden uns von einem sehr netten, kompetenten und engagierten Kursleiter und wünschen ihm für seinen wohlverdienten Ruhestand alles Gute.

Ihr LK Geschichte 95/97

Andreas Bauer, Tobi Diesler, Ana Dujic, Klaus Fuß, Manuela Mannes, Steffi Metzner, Roland Jüptner, Gaby Scharf



Der Verlauf einer Unterrichtsstunde


Montagmorgen,
07.55 Uhr: zwei Schüler aus Pfaffenhofen fehlen wegen Zugverspätung
07.57 Uhr: Nehmen Sie bitte Platz - wer fehlt heute? Ah, unsere zwei Pfaffenhofener!
08.00 Uhr: Steffi und Klaus treffen keuchend ein Tschuldigens, der Zug hat Verspätung g´habt!! Setzen Sie sich, der Kurs ist jetzt vollständig!
08.02 Uhr: Aaaaaaana, übernehmen Sie die Zusammenfassung?! Herr Peschel stellt seine Fragen: nach längerem Deuten der roten Fäden: "Das haben Sie wieder schön gemacht, Ana!"
08.15 Uhr: Rolaaaaand, übernehmen Sie das Protokoll?! Begeisterte Blicke von Seiten des Schülers!
08.15 - 08.40 Uhr: es folgt eine geballte Ladung Stoff
08.40 Uhr: Es gongt: Keine Reaktion von Seiten des Lehrers zehn Kollegiaten blicken den Kurssprecher mit "pausensehnlichen Augen" an. Klaus: Könnt ma bitte a kurze Pause machen? Herr Peschel: Das wollte ich auch gerade vorschlagen! 11 Schüler atmen auf!
08.45 Uhr: Erneut folgt eine geballte Ladung Stoff, was man auch teilweise an im Diktierstil verfaßten Mitschriften erkennen kann (6 Seiten!)
09.25 Uhr: Es gongt zum zweiten Mal: Hausaufgabe: Quelle Seite 124, 125 ff.
09.28 Uhr: Die Erlösung


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