Benjamin Weil
Name: Benjamin
Vorname: Weil
Geboren: 1.6.1977 in Bad Harzburg
Wohnort: München
Geschwister: keine
Sternzeichen: Zwilling
LK´s: Mathe, Wirtschaft & Recht
3.Abi-Fach: Französisch
4.Abi-Fach: Geschichte
Restliche gk´s: ev., ch, d
Facharbeit: Mathematik: Diskussion von vier Relationen
Hobby´s: Samstags ins Olympiastadium fahren und dem FC Bayern beim Gewinnen zuschauen, Computer, Fußball, Musik hören (Schlager, Metallica, Gun´s and Roses, Black Sebbath, ...)
Gewünschtes Studium: bis jetzt noch keins
Berufswunsch: ?
Benjamin Weil… oder der Bayern-Fan
Benjamin ist nicht nur aktiver Fußballspieler auf dem Rasen, sondern auch ein besessener Verfolger aller FC BAYERN-Heimspiele im Münchner Olympiastadion.
Obwohl ich kein Fußballfan hinsichtlich einer bestimmten Mannschaft bin, konnte er mich dazu überreden, ihn bei zahlreichen FC BAYERN-Spielen zu begleiten. Leider mußte ich für den Eintritt den vollen Preis bezahlen, im Gegensatz zu ihm, der jedes Jahr eine Jahreskarte und die Mitgliedskarte des FC BAYERN besitzt.
Eines Tages sah ich aber auch die andere Seite des in der Schule eher ruhigen Schülers:
Er rief mich an und überredete mich, ihn zum FC BAYERN-Auswärtsspiel gegen AJAX AMSTERDAM zu begleiten. Ich willigte sofort ein, und konnte wiederum meinen Bruder überreden, ebenfalls mitzukommen.
Pünktlich auf die Sekunde fuhr der Zug vom Münchner Hauptbahnhof ab. Wir, Benjamin, mein Bruder und ich bekamen durch Benjamins Organisationstalent (hatte für uns die Bahntickets + Fußballkarten besorgt) ein eigenes Abteil.
Später klopfte ein weiterer FC BAYERN-Fan an die Türe (Wir saßen im Sonderzug, der für dieses Ereignis von der Bahn gestellt wurde, und im Zug liefen nur Blau-Rot-Fans umher.), und bat uns, ihn aufzunehmen, da in seinem Abteil "alles so eng war".
Während der ganzen Fahrt erklärte Benjamin mir die Mannschaftsaufstellung vom FC BAYERN und von AJAX AMSTERDAM (inklusive: Welcher Spieler welche Position hatte, und wer wen zu decken hatte. Welche Mannschaft welches Trikot hatte. Wo wir zu sitzen hatten, denn diesmal war es nicht die Südkurve usw.).
Als ich nach 20 Minuten irgendwie alles durcheinandergebracht hatte, gab er auf und steckte sich seine Ohrstöpsel vom Walkman auf.
Unser neuer mitreisende FC BAYERN-Fan lag stinkbesoffen (wir haben leider zu spät gemerkt dass er besoffen war) am Fußboden, und schien zu schlafen.
Im Gang war die Hölle los, wohin man sah, sah man das allseits bekannte Bild: Blau-Rot.
Als wir in Amsterdam angekommen waren, wurden die Fans von den dortigen Behörden nach Gegenständen durchsucht: Bei uns war natürlich nichts zu finden, unseren Mitreisenden dagegen haben wir nicht mehr wiedergesehen.
Für die Unterkunft und Verpflegung hatte Benjamin auch schon vorgesorgt (Tja, wenn man die richtigen Freude hat, braucht man halt nicht alles selber zu tun.)
In unserer vorreservierten Pension bezogen wir unser Dreierzimmer. Am Fußboden unseres Zimmers breitete Benjamin einen Plan von Amsterdam aus. Ich konnte sehen, dass bestimmte Stellen mit einem Textmarker angestrichen waren. Seine Kommentar dazu war: "Nach dem Spiel können wir noch einige Sehenswürdigkeiten der Stadt Amsterdam anschauen"
Es kam der Anpfiff, und Benjamin jubelte seiner Mannschaft zu.
Im Verlauf des Spiels wurden Sprechchöre gesungen, wobei Benjamin ständig mitsang.
Plötzlich machte mich Benjamin auf die "Mexikanische Welle" aufmerksam, die bald an uns vorbeiziehen würde.
Und schon war sie auch da: Wir erhoben uns von unseren Sitzplätzen und strecken die Hände in die Luft. (Bei solchen Sachen war Benjamin in seinem Element, und das sah man auch.)
Wie sollte es auch anders sein: Über unsere Köpfe flogen Toilettenpapierrollen in Richtung Spielfeld, es regnete bunte Papierschnipsel und in der "Kurve", in der wir uns befanden, liefen nur Blau-Rote Gestalten umher. Ich kam mir vor wie auf einem Karnaval in Rio de Janeiro.
Das ist also unser ruhiger Mitschüler in der Schule: Heute mit FC BAYERN-Schal und FC BAYERN-Mütze.
Im Gegensatz zum Hinspiel im Münchner Olympiastadion, wo es 0:0 stand (Benjamin war natürlich dabeigewesen), stand es diesmal 5:2 für AJAX AMSTERDAM.
Ich brachte kein Wort mehr raus. Was hatte uns das alles gekostet: Bahnticket, Pensionrechnung, Verpflegung und Eintrittsticket fürs Stadium, und jetzt: Verloren.
Benjamin war dagegen eher gelassen: "Als ein richtiger Fan muß man alle Höhen und Tiefen des Vereins mitmachen."
Nach dem Spiel hatten wir noch einige Tage Zeit, um die Stadt näher anzuschauen, bevor es zurück nach München ging.
Nun wurde aus Benjamin, dem FC BAYERN-Fan, ein Touristenführer:
Er hatte nicht nur alle wichtigen Sehenswürdigkeiten von Amsterdam mit dem Textmarker auf dem Stadtplan markiert, sondern auch perfekt einstudiert.
So konnte Benjamin den schon verlorengeglaubten Ausflug nach Amsterdam retten, und wir erinnern uns noch heute an die "schönen Tage von Amsterdam".
Benjamin, ich hoffe, Du bist deinem Verein auch in Zukunft so treu wie in Amsterdam, und wünsche Dir noch viele Heim-und Auswärtsspiele.
Ayhan Yildirim |