Erdkunde - Grundkurs
Wie lernt man wohl fremde Länder und ihre Menschen kennen?
Ganz einfach, man geht in den Erdkunde - Grundkurs. So leicht ist das. Unsere Reisen gingen von Europa (Frankreich, Italien, Spanien usw.), über USA / Kanada und Sowjetunion (heute: GUS ) bis in die Dritte Welt der Tropen, und von dort in den asiatisch - pazifischen Raum (Japan, China, Korea usw.).
Nun ist die Reisezeit von zwei Jahren vorbei, in denen Frau Jenisch im ersten Jahr, und Herr Oberweger im zweiten Jahr, als Reiseleiter uns die Augen für die Welt geöffnet haben, indem sie uns diese Länder mit ihren Menschen gezeigt haben.
Hier ein kurzer Einblick in unsere Weltreise:
In unserer Reisegruppe waren folgende weibliche Abenteurer: Gabi, Stefanie, Stephanie, Sandra, Rebecca, Marijana, Emel, Sabine und Tina.
Aber auch an männlichen Teilnehmern, die Abenteuer suchten, war kein Mangel: Andreas, Tobias, Philipp, Ayhan und Vedat.
Als wir in Italien unsere Weltreise mit Frau Jenisch begannen, wollte Tina gleich dortbleiben, die Gruppe konnte sie noch dazu überreden ihr Pläne bis nach dem Abitur zu verschieben. Was sollte denn Frau Jenisch dem Chef erzählen: "Entschuldigung, aber ich fürchte, dass wir eine Schülerin irgendwie und irgendwo verloren haben.?
Tobias dagegen, der rasende Eilkurier, konnte an keinem Ort allzulange bleiben: "Schickt euch, die Zeit drängt!"
Ein Wunder war, dass Sandra, trotz ihrer ständiger Zuspätkommerei, jedesmal die Maschinen am Flughafen gerade noch erwischte und somit nichts von der Reise verpaßte. Zum Beispiel wurde so der Flug von Frankreich nach USA gerade noch gerettet, als Frau Jenisch dem Flugpersonal klar machen konnte, zwei Minuten mit dem Start zu warten.
Glücklicherweise hatten wir keine Problem bei der Überfahrt von Kanada in die Sowjetunion.
Weniger Glück hatten wir am Hafen von Wladiwostok, als wir die Überfahrt nach Südamerika um drei Tage verschieben mußten, da eine Gruppe von Schülerinnen (Sabine, Marijana, Rebecca, Stefanie und Stephanie ), nicht pünktlich am Hafen erschienen waren, da sie einen Zug auf der "Baikal-Amur-Magistrale" (BAM ) nach uns genommen hatten, der aufgrund Vereisung mitten auf der Stecke ausgefallen war. Da hat sich Frau Jenisch sicherlich gefreut!!!!!
Im zweiten Jahr ( bei der Überfahrt von Wladiwostok nach Südamerika) wurde Frau Jenisch von Herrn Oberweger abgelöst, nun begann seine Reiseleitung. Und die fing gleich richtig an:
Als wir die Tropen von Brasilien durchquert hatten und uns Rio de Janeiro näherten, entschloß sich Gabi, die südamerikanische Profi-Tänzerin, dem Beispiel von Tina zu folgen, und sich in Südamerika niederzulassen. Jetzt hatten wir das Problem, keine weibliche Lehrkraft mehr! Aber im Kurs waren ja noch andere weibliche Teilnehmerinnen. Nach zwei Tagen konnte die Reisegruppe und vor allem Herr Oberweger wieder aufatmen: Rebecca und Stephanie konnten sie irgendwie überreden mitzukommen. Wie sie das geschafft haben, weiß ich bis heute noch nicht.
Sabine, Marijana und Stefanie verschwanden in den Marijuana-Plantagen von Kolumbien. Ich fing gleich an zu beten, dass die Drei die Klassenreise nicht mit einer dunklen Geschäftsreise verwechselten. Meine Gebete wurden erhört, sie hatten sich angeblich nur verlaufen. Für Nachforschungen war jetzt keine Zeit mehr, und die Reise ging weiter.
Der Flug von Kolumbien nach Japan verlief, wie soll man es sagen: Normal.
In Japan besuchten wir einen japanischen Betrieb, in dem wir für Wirtschaftsspione einer europäischen Firma gehalten wurden, und anstatt uns in die Betriebskantine zu führen, brachte uns der Sicherheitsdienst in das örtliche Gefängnis. Herr Oberweger und der Kurs verstanden die Welt nicht mehr. Als wir unsere Schülerausweise vorzeigten, meinte die Firmenleitung, dass Spione heutzutage imstande wären alles zu fälschen.
Nach drei Tagen holte uns die Deutsche Botschaft wieder heraus. Die Firmenleitung war blamiert und entschuldigte sich bei Herrn Oberweger für das Mißverständnis: Eine Schulklasse als Spione verhaftet, das sorgt für Schlagzeilen... Grund für die Verhaftung: Emel hatte bei der Werksführung eine Videokamera laufen, und das war strengstens verboten. Die Entschuldigung Emels: "Die Verbotsschilder waren ja alle auf japanisch."
Herr Oberweger: "Glück gehabt"
Bei der Weiterreise nach Hongkong waren glücklicherweise keine nennenswerten Vorkommnisse zu nennen. (Was will man mehr!!)
Große Aufregung war in der Gruppe, als Andreas und Philipp am Flughafen von Hongkong nicht erschienen, und die Maschine ohne uns Richtung China abhob.
Vier Stunden später erschienen sie: " Entschuldigung Herr Oberweger, aber wir haben die Zeitverschiebung total vergessen und nicht mit einkalkuliert."
In China waren auf einmal die beiden Brüder (Ayhan und Vedat ) weg, und zwar für drei Tage. Das waren sicherlich nicht die angenehmsten Tage, die unser Reiseleiter Herr Oberweger verbracht hat: Zwei Schüler in einem kommunistischen Land seit drei Tagen verschollen! Na dann Prost!!
Als die beiden Brüder und Herr Oberweger am dritten Tag endlich erschienen, sagten sie: "Wir wollten nur Informationen zu unseren China-Referaten holen, doch anstatt uns Informationen zu geben, wurden wir als Staatsfeinde festgenommen. Vielen Dank, Herr Oberweger, dass sie uns da nochmal herausgeholt haben."
Doch Herr Oberweger sagte nichts dazu, war auch für die Beiden besser so.
Nun sind wir vollzählig wieder in München, wie wir das geschafft haben, weiß keiner von uns so genau, und Herr Oberweger am allerwenigsten.
Die Mitschüler von den anderen Kursen sind alle so groß und erwachsen geworden, wie doch zwei Jahre einen Mitschüler verändern.
Ayhan Yildirim
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