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Kunsterziehung - Grundkurs



Freitags in der 5. und 6. Stunde war der Treffpunkt der Künstler des Hauses Rupprecht-Gymnasium München im dritten Stock angesagt.
In diesem Kurs war für jeden etwas geboten, da ein breites Spektrum von verschiedenen Kunstrichtungen durchgenommen wurde:


Tiefdruck, Hochdruck und Flachdruck:
Während der Unterrichtswochen des Drucks wurde das Klassenzimmer buchstäblich in eine Druckerei verwandelt. Meistens reichten die zwei Schulstunden vorne und hinten nicht mehr aus um fertigzuwerden, und so kam es, das Shaher, Michael, Ayhan und Vedat solange weiterdruckten bis selbst Frau Kosean keine Lust mehr hatte.
Die Druckarbeiten von Marijana, Kristina, Katrin, Sanela, Massud, Georg, Oliver P. und von Vedat waren so gut, dass selbst Frau Kosean nichts sagen konnte.

Expressionismus:
Durch einfache, meist flächige Formen und Beschränkung auf das Wesentliche, Deformationen und Verzerrungen der Motive und bei menschlichen Gestalten den Ausdruck von inneren Spannungen in Form von Körperhaltung und Gesichtsausdruck aufs Papier zu bringen, gelang besonders Vedat (bei ihm trifft der Satz: "Er könnte mehr, wenn er nur wollte."), Michael, Benjamin, Suzana und Johannes.

Dadaismus:
Meister in Sachen Collagen waren: Bianka, Bärbel, Sabine, Seppi, Richard (bei ihm trifft der Satz: "Unter Druck arbeiten will gelernt sein" zu), Shaher (bei ihm trifft der Satz: "Den Nagel auf den Kopf getroffen" zu), Johannes (bei ihm trifft der Satz: "Bei Dir fehlt nur noch das I-Pünktchen" zu), Michael und Ayhan (bei seiner Collage trifft der Satz: "Auch Mut zu etwas Neuem soll belohnt werden" zu).

Neben der Theorie und dem Praktischen besuchten wir auch unsere Vorbilder in der Pinakothek, Haus der Kunst und der Staatsgalerie. (Man braucht halt eine Orientierung!)

Kunst ist ein Bestandteil unserer und fremder Kulturen, und jeder gebildeter Mensch ist kein gebildeter Mensch, wenn er keine Ahnung von den Künstler seiner eigenen und der fremden Kulturen hat. Sei es, dass man sich in den Museen und Galerien von London, Paris, Zürich oder irgendeiner anderen Millionenstadt aufhält, Namen wie: Fauvismus, Die Brücke, Der Blaue Reiter, Albrecht Dürer, Vincent van Gogh, Paul Cézanne, Pablo Picasso, Josef Beuys, Marcel Duchamp usw., sollte jedem nicht nur vom Hören und Sagen bekannt sein, sondern man sollte sich etwas in deren Leben, Werke und Zeitepoche auskennen.

Ein Beispiel:
Bevor Kursteilnehmer in den Grundkurs-Kunsterziehung gingen, hielten sie die "Typen auf der Fußgängerzone" für Spinner und Verrückte. Jetzt wissen sie, dass nicht "die" die Ahnungslosen auf dieser Welt waren, sondern die Kursteilnehmer selbst. Bei näherer Betrachtung dieser "Performance-Künster" (wie wir jetzt erfahren haben), merkt man, dass es gar keine Spinner sind, sondern Künstler.
Tja, man muß halt selbst ein Künstler sein, um wahre Kunst zu schätzen!

Ayhan Yildirim


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