10 klöne Negerlein
Tapfer haben wir vier uns bis zum Abitur durchgeschlagen, doch bis es soweit kam, haben wir eisern gekämpft.
Vor vier Jahren fing der ganze Spaß an. Wir hatten gerade erfolgreich unsere Mittlere Reife in der Tasche und wagten den Sprung aufs Gymnasium in der sogenannten Übergangsklasse. Vielen an unserer Schule ist, glaub ich, gar nicht bewußt, was das überhaupt bedeutet: keine Nebenfächer zum Faulenzen (außer eine Stunde Sport und Religion) und acht mal die Woche Französisch, was auch drei Schulaufgaben pro Halbjahr bedeutete. Zweien von uns wurde es nach 3 Tagen schon zu bunt und sie ergriffen die Flucht. Zum ersten Halbjahr folgten ihnen die nächsten drei.
Von den anfangs 19 Schülern saß dann am Anfang der Elften nur noch ein kläglicher Rest von sechs Schülern, was dazu führte, daß die 10 ö und ü zu einer 11d vereint wurde. (Was nicht immer leicht war und die Klassengemeinschaft ins Schwitzen brachte. Trotz allem haben wir uns auf der Klassenfahrt nach Neapel nicht die Augen ausgekratzt und recht viel Spaß gehabt. )
Nach ein paar Tagen kehrten allerdings schon wieder zwei von den Verlorengegangenen zurück und erfreuten sich weiterhin an 6 Stunden Französisch und nun auch an Nebenfächern. Wir hatten damit einen Umfang von 21 Schülern erreicht und doch zählten wir in der Kollegstufe nur noch knappe 15 Leute, die sich fast alle im Französisch Grundkurs wiederfanden (aber nicht, weil es uns so gut gefallen hat, sondern weil wir mußten ).
Einige kehrten in ihre Heimat nach Tutzing, Ebersberg oder Rosenheim zurück und nahmen die Strapazen des langen Schulweges nicht mehr in Kauf.
Das Abitur haben von diesen übriggebliebenen 15 an unserer Schule wohl letztendlich alle bestanden, trotz allem ist von der ehemaligen 10ö nur noch ein knappes Fünftel übriggeblieben: Michael Thiem, Benjamin Weil, Kathrin Lohmöller und ich!
Was aus den restlichen verschollenen "10ö-lern" geworden ist, bringt uns selbst manchmal ins Rätseln. Manche sollen angeblich auch an anderen Schulen ihr Abitur bekommen haben. Dies sollte jetzt keine Entmutigung für alle Übergangsklässler sein, Ihr seht ja, es ist zu schaffen!
Sabine Steinkellner |